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Zuhause ist Krieg. Allein oder zusammen mit ihren Familien sind die Jugendlichen geflohen Richtung Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit, Wohlstand und Bildung – nach Europa. Viele wollen nach Skandinavien. Nach Schweden wegen seiner liberalen Ausländerpolitik, nach Norwegen, um einen der begehrten Jobs auf den Erdöl-Plattformen zu bekommen.

Viele von ihnen werden auf der Vogelfluglinie, in Zügen und Autos ohne Papiere aufgegriffen und der Polizei übergeben. Sind sie minderjährig und ohne Begleitung Erwachsener, dürfen sie in Ostholstein bleiben. Doch wohin mit ihnen?

Vom Kreis wurde die Bitte an den Kinderschutzbund herangetragen, sich um die Jugendlichen zu kümmern. Aktuell betreuen wir 23 junge Afghanen in sechs Wohngemeinschaften in Eutin, Malente und Neustadt. Da sie diese Gemeinschaften mit 18 Jahren verlassen müssen, werden sie intensiv auf ein selbstständiges Leben in naher Zukunft vorbereitet. In Integrationskursen und vor Ort lernen sie Lesen, Schreiben, Deutsch und das Leben in einem demokratischen Rechtsstaat.

Wenn sie eines Tages in ihre Heimat zurückkehren, werden sie die besten Botschafter Deutschlands sein.